Sobald die Rote Reihe auf die Schiene geht und zu einem Auswärtsspiel aufbricht, steht eines schon fest: Punkte sind am Ende der Reise nicht im Gepäck. Zwei Mal mit dem Schienenbus nach Bremen und Wolfsburg, einmal mit der Dampflok nach Wolfsburg, dieses Mal mit einer historischen Diesellokomotive und einer Reihe von Partywaggons nach Paderborn – und immer haben die „Roten“ auf dem Feld eine derbe Niederlage kassiert. Martin Kind wird überlegen, ob er Dieter Schatzschneider auf die Gleise legt, wenn die Rote Reihe noch einmal vorhat, rein bundesligamäßig mit der Bahn zu fahren. Dabei hatten wir für Paderborn sogar eine ausgeklügelte Taktik vorbereitet, um die schlimme Serie zu durchbrechen.
Bernd Haase und Ente Lewicki wurden einen Tag vorher schon aufs Fahrrad gesetzt, um in der Fremde den Boden für einen Auswärtssieg zu bereiten. Hat aber auch nix genützt. Doch ziehen wir das Sportliche einmal ab, war der Ausflug nach Ostwestfalen ein grandioses Erlebnis. Der größte Dank gebührt Jenne Meier und seinen Bahnfreunden, die alles perfekt organisiert hatten. Einmalig, phänomenal, Spitzenklasse! An Bord: beste Stimmung – und zwar auf Hin- und Rückfahrt. Dete Kuhlmann musste gleich mehrfach die „Alte Liebe“ anstimmen. In Paderborn: beste Stimmung – im Stadion und ums Stadion herum. Ein Wort noch zum Spiel: Immerhin sind wir Augenzeugen geworden, als Bundesligageschichte geschrieben worden. Das 82-Meter-Tor wird lange in Erinnerung bleiben. Der Rest ist Schweigen.