Als Gregor Grillemeier das 2 zu 1 für unsere Roten schoss, habe ich mich gefreut wie ein kleiner Junge. In erster Linie lag das daran, dass ich tatsächlich noch ein kleiner Junge war. Der Sieg unserer Roten gegen Bayern München im April 1988 war für mich nicht zu fassen. Aus der damaligen Perspektive fand ich es schon der Ehre genug, dass 96 überhaupt gegen Bayern antreten durfte, und dann gewinnen die auch noch. Unfassbar!

Ein knappes Vierteljahrhundert später sehe ich das Ganze natürlich etwas abgeklärter. Was nicht bedeuten soll, dass ich mich gestern nicht gefreut hätte. Na gut, mal wieder gegen Bayern gewonnen. Das hatten wir doch im Frühling gerade erst und 2008 doch auch schon mal. Schon wieder 2 zu 1, Routine eben. Dabei hatten die Bayern nach ihrem Europapokalspiel zwei Tage länger Pause, einen ungefähr 100-mal kostspieligeren Kader, allein Jerome Boateng kostet soviel wie 7,5 Pogatetz, und immerhin den zweitbesten deutschen Torwart in ihren Reihen. Genützt hat es nichts!

Dann noch eine Frage zur Nachspielzeit. In der ersten Halbzeit gab es einen Elfmeter, inklusive der dazugehörenden Diskussionen, einem Neuer, der unfairer Weise versucht hat unseren Moa zu irritieren, und diese Kreisklasseneske Rudelbildung mit dem 18-Millionen-Euro-Mann Boateng als Protagonist. Fazit: Drei Minuten Nachspielzeit. Zweite Halbzeit, nichts weiter passiert, Bayern liegt 1:2 hinten. Fazit: VIER Minuten Nachspielzeit!

Sonst noch was? Na klar, dieses Mal haben alle Tore gezählt. Der Bayern-Bonus drückte sich lediglich in einer etwas überlangen zweiten Halbzeit aus. Es macht den Eindruck als ob es immer schwieriger wird, unseren Roten die Punkte zu stehlen.

(Von: Meik Friedrich)